In der Frühmessgasse gab es den „Schuster Reichel“.
Der Zugang zu Schuster Reichels Häuschen führte von der Frühmessgasse aus über den sogenannten „Seehof“. Diese Bezeichnung hatten einige Anwesen bekommen, weil sich dort oft das Wasser sammelte, da es nicht gut ablaufen konnte. Nachbarn, die von der entgegengesetzten Seite kamen, wählten einfach den Weg durch Reichels Garten und Küche, um zur Werkstatt zu gelangen. Dort wurden in erster Linie Schuhe geflickt, indem Lederflicken (Riester) aufgenäht wurden. Oft nagelte der Schuster auch die Schuhsohlen, damit sich das Leder nicht so schnell ablief, oder er versah die Spitzen der Sohlen mit u-förmigen Eisenbeschlägen. Reparierte, aber am selben Tag nicht abgeholte Schuhe, standen in der Nachbarschaft oft am nächsten Morgen vor der Haustüre. Außer Schuhen reparierte Schuster Reichel auch andere Lederwaren.
Wie viele Fahrräder hatte er in seiner Ausstellung?
Nur Fahrräder oder auch andere Fahzeuge (Kinderäder, Wägen, Karren, Mopeds etc.)?
Reparaturen und Service?
Von wann bis wann?
Von Berufswegen war Knüttel Blechner. Den grauhaarigen, eher feingliedrigen Mann sah man immer nur im grauen Arbeitskittel. So gekleidet belud er sein Auto, immer morgens, oft aber auch im Laufe des Tages nochmals. Wenn in Dittigheim eine Regenrinne tropfte oder ein Fallrohr repariert werden musste, war Herr Knüttel zur Stelle. Die roten und blauen Fahrräder, die eines Tages im Schaufenster standen, konnten sich unserer kindlichen Bewunderung sicher sein. Da wurden Wünsche wach! Und auch wenn es kein neues Fahrrad gab, bei einem Platten oder einem fehlenden Ventil lieferte Herr Knüttel immer schnell Ersatz oder reparierte auf Wunsch auch gleich selbst das Rad.