Kunstmaler Heinrich Lacroix

aktualisiert am: 24. Mai 2021
Schuhmacher

Anfang der siebziger Jahre kaufte Malermeister Heinrich Lacroix die ehemalige Aschoff`sche Schmiede, versah sie mit den heute noch vorhandenen Fresken und baute die Schmiede-Werkstatt als Maleratelier und Galerie für seine Bilder aus. Heinrich Lacroix, stammend aus Ilmenau, wo er bis zur Enteignung ein Malergeschäft betrieb, war kurz vor der Schließung der innerdeutschen Grenze 1961 nach Wertheim gekommen, wo er wiederum ein Malergeschäft gründete.

Dittigheim 1976: Ehemalige Schmiede wird zum Kunstatelier

Heinrich Lacroix kaufte die ehemalige Aschoff’sche Schmiede, versah sie mit den heute noch vorhandenen Fresken und baute die Schmiede-Werkstatt als Maleratelier und Galerie für seine Bilder aus.

Mit seinem Renteneintritt nahm er mit seiner Frau Jenny seinen Alterswohnsitz in Dittigheim, um sich ganz seiner künstlerischen Passion, der Malerei, widmen zu können. Als präziser und mit großer handwerklicher Erfahrung arbeitender Maler blieb er in der versierten Handwerkstradition seines schmiedenden Vorgängers Aschoff und schuf in großer Vielzahl farbstarke Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen im impressionistisch- und naturalistischem Stil: üppige Blumenstillleben, romantische Landschaften, Ortsansichten. Daneben gestaltete er bis ins hohe Alter grafische Aufträge, die er von privater wie kommunaler Seite erhielt.

Inmitten von Bilderrahmen, Farbtiegeln (Farben rührte er noch selber an), Leinwandrollen, selbst gebauten Malhilfen u.v.m. sah man ihn noch als Neunzigjährigen mit seiner roten Schildkappe und seinem ehemals weißen, dann selbst zum Leinwandkunstwerk gewordenen Mantel oft bis nach Mitternacht in seiner Werkstatt an der Staffelei oder am Zeichentisch stehen.

Angrenzend an die ehemalige Schmiede, bzw. Malerwerkstatt liegt auf dem dazugehörigen Eckgrundstück (Unt. Torstr./Armstr.) ein Garten, der zuerst von Maria Aschoff, später von Jenny Lacroix sorgsam gepflegt wurde und dessen Blumenpracht möglicherweise Heinrich Lacroix als Motivspender diente.

„Über viele Jahre tauschten wir beide dort gemeinsame Erfahrungen aus, planten Aktionen, wie z. B. die Einrichtung der Galerie im Klosterhof in Tauberbischofsheim 1976 und weitere Ausstellungen. So erfuhr ich vieles aus seinem langen Leben.“

Werner Krug

Tragischerweise, und noch lange noch nicht an seinem noch so rüstigen Lebensziel angekommen, also mit über 90 Jahren quasi noch mitten im Leben stehend, verunglückte er tödlich, seinem Hund beim Friedhof über die Bahnschienen folgend, da er den heranfahrenden Zug nicht wahrnahm. Nun zieren Pinsel und Palette unweit der tragischen Stelle seinen Grabstein und erinnern an die große Leidenschaft dieses fleißigen Mannes – einen aufrechten, geradlinigen Meister einer rar gewordenen Handwerkszunft.


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Comments (2)

  • Undine Büttner, vorher verheiratet Schneider

    Ich war mit einem Enkel von Herrn Lacoix verheiratet und habe den Künstler leider nicht persönlich kennen gelernt, allerdings seine erste und letzte Ehefrau, sowie meine Schwiegermutter, diese ist auch verstorben 2008. Ich mochte seine Blumenbilder sehr, unter anderem das Bild mit den blauen Rittersporn. Seine Kinder hatten alle viele Bilder von ihm. Das Malerhandwerk hat er auch vererbt.
    Es gibt auch viele Arbeiten in Tauberbischofsheim bis Bad Merkenhain, sowie in seiner ersten Heimat in Ilmenau und Umgebung.

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