Kinderspiele

aktualisiert am: 22. Dezember 2020

Kick die Büchs

In der Pause wurde auf dem Schulhof zwischen der Schule und Kirche gespielt. Nach der Schule gab es folgende alte Spiele: „Kick die Büchs“ zwischen Schulecke und Lindenbaum und auf dem Rathausplatz. Versteckspiel wurde in den abgesprochenen Vierteln gespielt. Wer nicht gefunden wurde und sich befreien konnte, musste schnell aus dem Versteck springen und auf eine Büchse treten und dann wegwerfen. Der Sucher musste dann wieder weiter suchen. Das Spiel wurde dann eingestellt, da viel passierte. Der Glaser Luksch hatte viel zu tun.

„Der Glaser Luksch
hatte viel zu tun.“

Klaus Seidenspinner

Erdbrücheles

Jeder hatte einige Holz „Brüchele“ die in den aufgeweichten Boden mit der Spitze in den geworfen wurden. Der nächste musste versuchen diesen mit seinem Holz (Brüchele) aus den Boden heraus zu bekommen. Dann ging es reihum weiter bis dem Verlierer sein „Brüchele“ auf dem Boden flach gelegen ist.


Angeln

In der flachen Tauber, unter der Brücke, fingen wir Fische wie „Dickköpf“, Stachelfische, Weißfische, oder auch mal Forellen. Unterhalb des Wehres haben wir Forellen mit Karbid gefangen, wobei wir in eine Flache Wasser mit Karbid getan haben. Diese ist dann im Wasser explodiert. Durch den Überdruck wurden die Fische getötet oder zumindest betäubt, die wir dann fangen konnten. In die Lehmwand hatten wir einen „Ofen“ gebaut und die Fische haben wir dann gegrillt und gegessen.


Räuber und „Schandarm“

Auch im Wald haben wir  „Räuber und Schandarm (Polizei)“ gespielt, was wie ein Versteckspiel war.

An den Felsen sind wir herum geklettert und bauten auch Hütten. An der „Staach“ > Steige, spielten wir Versteck. Heute ist die „Staach“ durch die Umgehungsstraße abgesprengt worden.

Die Bundesstraße verlief vor den Felsen rechts runter und weiter wie heute nach Distelhausen.


Schlitten fahren

Im Winter gab es viel Schnee und wir konnten mit dem Schlitten von der Hof-Steinbacher Höhe auf dem Feldweg  bis über die Bahnlinie ins Dorf an der Mühle fahren. Dazu wurden teilweise mehrere Schlitten aneinander gebunden, ideal war es, wenn ein Mitfahrer vorne mit Schlittschuhen das Lenken übernommen hat. Die Schlittenbahn war so lang, dass 2-3 Fahrten am Tag genügten.


Schlittschuh fahren

Schlittschuh sind wir in strengen Wintern (-20°) auf der Tauber fast bis nach Distelhausen gefahren. Die Schlittschuhe wurden an Stiefel oder feste Schuhe an die Sohle geschraubt. Oft hing am Abend die Sohle vom Schuh weg. Der Schuster Anton Reichel oder Hauck hatten viel zu tun. Außerdem sind die Kinder auf der noch nicht kanalisierten Entwässerung, z.B. von der Küferei neben den heutigen Grünen Baum bis in die Untere Torstraße geschlittert. Vor dieser Zeit gab es zwischen der Tauber und der Bundesstraße, an der Ortsausfahrt nach der Brücke links zwischen Radweg und Bundestraße einen Eisweiher. Dieser wurde im Winter extra für die Schlittschuhfahrer vom Wässergraben aus geflutet.


Gesellschaftsspiele

An Gesellschaftsspiele wurde „Mensch Ärger dich nicht“, Halma Schach, Mühle, Dame und Karten gespielt. Die Spiele wie heute gab es kaum. In der Wirtschaft wurde Schafkopf und Skat gespielt.


Höhlenbau – Pfeif‘ drauf!

In den Grünkerndarren, in denen das Stroh über Winter gelagert war, haben wir als Jugendliche Höhlen gebaut und gespielt. Von den Kastanien haben wir Pfeifen gebastelt und die Kastanienbätter  unter der Brücke geraucht.

Peitschenkreisel – Topfspiel, Versteck spielen, Klingelputzer, Fasching feiern.

„Wir haben Hütten im Stroh gebaut, und am „Ro“ (Hang) vor dem Wehr Öfen gebaut aus Rohren, in denen wir uns geklaute Kartoffeln gemacht haben. Außerdem haben wirt „Dokterles“ gespielt 🙂 , “Bauchzwickerles“, “Klickerles“, “Erdbrücheles“, “Graffelt“ und natürlich „Gedopft“.“

Peter Hepp

Weitere Spiele waren Abschreierles und es wurden Wasserspritzen aus Holunderstecken gebastelt und Kastanienpfeifen geschnitzt.

Gottfried ergänzt noch: „ Wir haben Hasen auf der Ochsenwiese getrieben, und Kapit ins Wasser geworfen um damit Fische zu fangen.


Graffelt

Beim „Graffelt“ wurden alte Laufräder durch das Dorf getrieben.


Dopf

Auf geteerten Straßen hat man früher „Dopf“ gespielt. Dabei wurde ein Holzkreisel auf geraden Flächen mitteln Peitschenhieben zum Drehen bringen. Ebenfalls beliebt war das Murmelspiel („Komm wir spielen Klicker“) Weiß noch jemand die Spielregeln?


Beiträge nach Aktualität blättern

Comments (1)

  • Zum Thema „Schlitten fahren“:
    Ich erinnere mich an einen kalten Wintertag in den sechziger Jahren. Der Weg nach Hof Steinbach war noch nicht asphaltiert und an diesem Nachmittag tief verschneit und vereist. Auch wir Mädels hatten unsere Schlitten weit den Weg hinaufgezogen, um in hohem Tempo wieder bergab zu rodeln. Mehrere Schlitten waren aneinandergehängt und es musste festgelegt werden, wer vorne sitzen sollte. Obwohl ich nicht lenken und schon gar nicht liegend fahren konnte, übernahm ich mutig die Führung. Es ging auch erstaunlich gut – bis die Kolonne den Bahnübergang erreichte. Dort hatte ein eifriger Arbeiter wohl aus Sicherheitsgründen Salz gestreut und unsere Schlittengesellschaft wurde dadurch abrupt gestoppt, ich rutschte erschrocken nach vorne, wurde vom Schlitten katapultiert und bremste mit den Knien die ganze Gesellschaft aus. Hinter mir ineinander verkeilte Schlitten! – Schade nur, dass ich an diesem Tag meine neue Steghose trug. Die war dann also nicht mehr neu, erinnerte mich aber dank des geflickten Knies noch einige Jahre an die Notbremsung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Als Autor anmelden

Für noch komfortableres Kommentieren bitte hier einloggen. Als registrierter Autor schreiben Sie mit Ihrem guten Namen und Ihre Kommentare sind sofort für alle sichtbar.


Weitere Beiträge aus der Kategorie Zeitvertreib

Unbedingt mitmachen

Kontakt aufnehmen

Schreiben Sie uns eine Nachricht oder eine E-Mail an info@hv-dittigheim.de Gerne erklären wir Ihnen unser Projekt.

Kommentieren

Kommentieren Sie einen Beitrag. Einfach unter den betreffenden Artikel Ihre Ergänzung, Korrektur oder auch Frage eingeben!

Ihre Möglichkeiten

Unterstützen Sie das Projekt als Autor, Redakteur, Fotograf oder mit Materialien aus Ihrem Fundus.

Logo Heimatverein Dittigheim